Hier - wie versprochen - ein etwas ausführlicherer Bericht.
Das Konzert fand in Birminghams guter Stube, der Town Hall, statt.
Nach dem Soundcheck war genug Zeit, bei einem Gläschen Wein über die vergangenen Wochen der Tour zu sprechen und die witzigsten Momente Revue passieren zu lassen. Peggy war in seinem Element.
Kurz bevor es losging, begab ich mich unters Volk und konnte viele Freunde und Bekannte umarmen und etliche Tickets fürs Raffle zugunsten des Teenage Cancer Trust kaufen (Die Engländer fanden meinen Running Gag nicht so witzig: "Ach, lass mich das mal bezahlen, ist alles grade so billig hier."

)
Als Support standen Ken Nicol und Phil Cool auf der Bühne und sie waren absolut phantastisch. Ken ist ein brillianter Gitarrist und Phil ein unglaublicher Comedian. Er verzieht das Gesicht ein bisschen und sieht genau aus wie George W. Bush. Das führte natürlich zu einem Auftritt, der mir das Wasser in die Augen trieb. Steve Gibbons saß neben mir und rutschte vor Lachen fast vom Sitz.
Zum letzten Song der beiden trat Fairport komplett an, bevor deren Konzert startete.
Sie wechselten während der Tour zwischen zwei verschiedenen Setlists, an diesem Abend war Nummer 1 dran.
Hier nur die Highlights:
Bankrupted wurde von Peggy angesagt, eine lange Geschichte mit einem Scherz nach dem anderen.
Fame & Glory erinnerte an die riesige Excalibur-Produktion, die am 25. Juli in München zu sehen sein wird.
Reynardine ließ mich wieder eine Gänsehaut haben. Wenn ich jetzt dran denke, überläuft es mich immer noch. Chris Leslie singt dieses Lied so unfassbar gut.
Spätestens jetzt fiel mir auf, wie glasklar der Sound war. Geoff, der FOH Tonmann, machte einen astreinen Job.
Nach Mock Morris ging es in die Pause, oder wie Fairport es nennen: die "Merchandise opportunity".
Zu einer Zigarette fanden sich alle Süchtigen vor der Tür zusammen und freuten sich über ein grandioses Konzert.
Die zweite Hälfte startete mit Lord Marlborough (passend zur Pausenbeschäftigung

) und ging in den neuen Song The Festival Bell über, den Chris zum Thema Cropredy verfasst hat.
Summer In December stammt aus Rics Feder. Doctor Of Physick ging dann ganz ordentlich ab.
Inzwischen musste ich aber mal schnell wohin des Wegs und ließ meine Raffletickets bei Mike, einem Bekannten aus Birmingham. Ich sagte noch spaßeshalber: "Sollten die in der Zwischenzeit die Losnummern ziehen, dann hol doch bitte meinen ersten Preis ab."
Ihr könnt euch vorstellen, was passierte: Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich ewas gewonnen und war zur Übergabe nicht da!!!
Mike ging auf die Bühne, wurde von allen Seiten fotografiert und konnte natürlich nicht sagen, dass ihm der Preis eigentlich nicht gehört. War ihm furchtbar peinlich.
Und jetzt ratet, was ich gewonnen habe: eine Compilation CD des Heart Of England Trust (die ich schon habe), signiert von Ian Anderson !!!!!!!
Ich hab sie Mike dann geschenkt, der sich sehr darüber freute.
Ab Matty Groves war ich auf der Seite der Bühne und habe getanzt und gesungen und mich gefreut.
Der Abend wurde abgerundet mit einem netten Beisammensein, leckeren Speisen und Getränken (ein Whiskey-Likör vom Feinsten, politisch völlig unkorrekte Gänseleberpastete).
Und jetzt kommt die Überraschung für alle deutschen Fairport Fans:
Endlich wird es wieder eine Tour in Deutschland geben. Für Juni 2010 werde ich was Nettes zusammenbauen. Termine gebe ich hier natürlich umgehend bekannt.
Fairport forever
Ulla