Whistling Catfish hat geschrieben:Mich würde ja des Königs Einschätzung vom Konzert am letzten Samstag brennend interessieren!
Sehr wohl. Voraus schicken muss ich aber noch, dass ich vor nicht all zu langer Zeit ein Interview mit einem Nameless Ghoul gesehen habe, der im Brustton der Überzeugung und wie selbstverständlich sagte, dass Papa E egal mit welcher Nummer (also gewissermaßen einer E-Nummer, ähem) nur der Sänger sei und mit der Musik und den Texten nichts zu tun habe, ja dass er im ganzen Bandgeschehen eine eher untergeordnete Rolle spielt. Jetzt die genaue Umkehrung? Sehr merkwürdig. Geht's vielleicht nur um die Medienaufmerksamkeit und diese Geschichten sind alle erfunden?
Auf das Konzert hatten diese, in jeder Hinsicht, Unstimmigkeiten keine Auswirkungen. Perfekte Show, die Band so tight wie Belzebubs Anus, der Sound o.k., sehr crisp, teilweise etwas zu viel Höhen, was aber wohl gerne passiert, wenn man über Verstärker ohne Lautsprecher direkt ins Pult spielt. Mit Finger in beiden Ohren konnte ich jedenfalls hören, dass das Mischverhältnis exakt stimmte. Die Show war wieder sehr unterhaltsam, Papa E3s Auftritt aus einer Nebelexplosion sah wirklich so aus, als sei er geradewegs aus der Hölle gebeamt worden. Alles in allem kein großer Unterschied zum Dezember 2015. Auch die Setlist war mehr oder weniger identisch, ebenso die ellenlange "conférence" vor
Monstrance Clock als letztem Stück des Abends. Gute Unterhaltung mit exellent gemachter Rockmusik, aber jetzt wird es auch langsam Zeit für ein neues Programm.
Allerdings muss ich dem Veranstalter noch ein paar hässliche Worte ins Poesiebüchlein schreiben: Die Vorband war eine Zumutung. Zwei Jungs aus Amiland mit viel Elektrospielzeug und einem Echt-Schlagzeug kopierten fast eine Stunde lang
I Robot von Alan Parsons, will sagen Zwei-Takt-Loops, Schlagzeug immer ordentlich gegen den Beat, und dann noch ein bisschen auf dem Bass oder den Tasten rumimprovisieren. Eine einzige Zumutung.
Das wäre nun also ein weiterer bombastischer Aufsatz, der hoffentlich einen kleinen aber lehrreichen Einblick in die musikalische Welt des Verfassers erlaubt.
KH